oder auch: Finally back in the most beautiful city of the World
Land of dreams, land of dreams
Come and find your land of dreams
And it’s closer than it seems
Come and find your land of dreams
(Rosanne Cash)
Lange haben wir auf diese Reise gewartet, geplant und gespart. Bei über 500 Tagen haben wir den Countdown gestartet. Jetzt geht es endlich los.
Die Hunde sind gut untergebracht, auch sie machen Urlaub. Bei ihrer „Tante“ werden sie sich verwöhnen lassen. Gestern wurden sie abgeholt. Sandys Mädels sind bei „Oma“ und „Opa“ in Betreuung, da müssen wir uns auch keine Gedanken machen.
Unsere Koffer sind gepackt, das Handgepäck bereit.
Wie immer besteht die Gefahr, dass wir trotz aller Vorbereitung etwas vergessen haben. Eigentlich sollten wir alles Wichtige eingepackt haben – haben wir uns doch schon vor Wochen eine Packliste zusammengestellt. Schluss mit den Überlegungen, was jetzt fehlt, fehlt halt. Das Wichtigste: Esta, Pass, Flugtickets, Buchungsbestätigungen, Geld, Kreditkarte und Führerschein, der Laptop sowie Sandys Kameras, Objektive und Speicherkarten sind eingepackt. Alles andere kann vor Ort nachgekauft werden.
Also los, lass uns das Gepäck runterbringen. Eine muss noch über die Straße „hüpfen“ und die beim Bäcker vorbestellten belegten Frühstücksbrötchen abholen. Dann können wir auf den Shuttleservice warten.
Unser Shuttleservice ist pünktlich und bringt uns trotz der Baustellen problemlos nach Frankfurt an den Flughafen, wo wir als geübte Lufthansagäste gleich am Check-in-Automaten einchecken und unser Gepäck losschicken.
Jetzt haben wir nur noch unser Handgepäck, also Sandy ihren Fotorucksack und eine Tasche und ich einen Trolley und eine Tasche. Da es nichts Besonderes zu sehen gibt, bringen wir auch den Rest der Formalitäten hinter uns und suchen uns anschließend ein gemütliches Plätzchen in der Lufthansa-Lounge, wo wir uns mit Kaffee und Wasser versorgen und erst einmal frühstücken.
Zeit haben wir noch genug. Ja, so ein Flug mit Businessklasse hat schon seine Vorteile.

Der Nachteil an den riesigen Fliegern ist halt immer, dass die irgendwo gaaaaanz am hintersten Ende geparkt werden und man dann 8 km laufen muss. Oder sich halt fahren lässt.
DIe Vorteile merken wir dann auch gleich beim Boarding.
Nicht nur, dass die Sitze breiter sind und einen im Verhältnis zur Economy-Klasse riesigen Fußraum bieten,
man wird auch gleich persönlich mit Namen nach seinen Wünschen gefragt. Nur, dass Sandy und ich die Plätze getauscht haben, damit sie am Fenster sitzen kann, und sie somit als „Frau Frank“ angesprochen wird.
Nach dem Start erhalten wir die Menükarte und dürfen unser Essen aussuchen, das uns dann elegant auf Porzellan auf unseren mit Tischdecke abgedeckten Tabletts serviert wird.
„Darf es ein Gläschen Sekt oder Wein dazu sein?“ Nun, man will ja niemanden enttäuschen, wobei Sandy sich an Orangensaft hält, während ich mir ein Gläschen Sekt genehmige. So zum Einstimmen auf den Urlaub… Man gönnt sich ja sonst nichts.

Fußraum in der Businessklasse – paßt!
Da durch den größeren Fußraum eine Bedienung der Bildschirme per Touch-Control nicht möglich ist, ohne sich jeweils abzuschnallen und nach vorne zu beugen, gibt es in der Business-Klasse die gute alte Kabelfernbedienung in der Armstütze. Was bedeutet, dass die Bedienung hier auch prima funktioniert und man nicht dutzendfach antippen muss, bis sich was tut. So zappen wir durch die Kanäle, bis jeder eine passende Sendung findet, und los geht das Vergnügen.
Zuviel Fernsehen macht müde, also werden irgendwann die Sitze nach hinten gelassen. Allerdings ist unsere 380 hier noch nicht überarbeitet, so dass die Sitze zwar ausgestreckt werden, aber so in ca. 10°-Winkel stehen bleiben. Man kann so schlafen, aber ganz ideal ist es nicht. Trotzdem herrscht eine längere Zeit Ruhe im Schiff – ähm Flugzeug -, bis wir schon längst über amerikanischem Boden unser Frühstück gereicht bekommen.
Dieses Mal fragen wir unseren Flight-Attendant, was denn mit den (von uns nicht benutzten) Super-Mini-Salz-und-Pfeffer-Streuern passieren würde, ob diese wiederverwertet würden. Seines Wissens nach nicht, worauf wir entscheiden, die Dingelchen einzupacken. Kann man immer brauchen…
Zum krönenden Abschluss kommt unser Flugbegleiter wieder angeschwebt und fragt, ob es denn ein Gläschen Champagner für uns sein darf. Tja, da können wir dann nicht widerstehen.
Und schon befinden wir uns im Landeanflug. Was bedeutet, dass sich links von uns die Küstenlinie Kaliforniens an den Pazifik befindet und wir also direkt an der Golden Gate Bridge vorbeifliegen werden. Sandy klebt am Fenster, aber es ist weit und breit keine Brücke zu sehen. Irgendwie ist sie heute sehr schüchtern und hat sich (mal wieder) in Nebelwolken gehüllt. Nördlich von ihr ist Sausalito zu sehen, und auch Downtown San Francisco liegt einigermaßen klar. Nur unsere liebe Golden Gate ist nicht zu entdecken, noch nicht mal ein Zipfelchen von einem der beiden Brückenpfeiler… Das ist irgendwie schon eine kleine Enttäuschung, haben wir doch extra die Sitze links im Flugzeug gebucht.
Egal, wir landen einigermaßen pünktlich und ohne unnötiges Kreisen in der Luft in San Francisco.
Der ewig lange Weg zur Immigration ist in den 2 Jahren seit unserem letzten Besuch leider auch nicht kürzer geworden, und die Schlange vor den Schaltern sieht auch wieder nach langer Wartezeit aus.
Nun, unsere „alte“ Esta (Einreisegenehmigung) ist noch 4 Tage gültig. Da ich im Netz keine Info gefunden hatte, ob sie ausreichen würde (oder ob die Genehmigung über den Reisezeitraum komplett gültig sein muss), habe ich eine neue für uns beantragt.
Ok, unnötige Geldausgabe, es stellt sich heraus, dass die alte ausreichend war. Und uns sogar die Wartezeit verkürzt, denn eine Mitarbeiterin der Immigration taucht plötzlich auf und fängt an, bestimmte Personen nach Prüfung des Passes auf die Seite zu nehmen, wo man per Automat immigrieren kann. Als wir bei ihr vorbei kommen, probieren wir es einfach und halten unsere Pässe hin und – schwupps – schon können wir auch die verkürzte Immi machen. Spart uns bestimmt eine halbe bis dreiviertel Stunde Zeit und ist eigentlich ganz einfach.
Unser Gepäck ist auch mitgekommen und kann ohne größere Wartezeit von uns entgegen genommen werden. Zoll ist zackzack erledigt. Jetzt heißt es, unseren Shuttledienst zu finden. Auch das ist überhaupt kein Problem, der Fahrer steht mit leuchtendem Tablet mit meinem Namen drauf direkt hinter den Customs. Also ab zum Auto, einladen, einsteigen, und los geht es, wunschgemäß auf der 101 entlang der Bay nach Norden, zu unserem Hotel mitten in der Stadt.
Wer den Film „Vertigo“ von Alfred Hitchcock kennt, der kennt auch unser Hotel. Denn wir waren in dem Hotel eingebucht, in dem der Film teilweise spielt. Allerdings ist das Hotel inzwischen mehrfach erneuert und umgebaut worden.
Die berühmte Treppenaussicht gibt es aber immer noch.
Nachdem wir direkt vor der Tür abgesetzt wurden, erhalten wir unser Zimmer zugeteilt. Zimmer 301.
Ein so besonderes Zimmer, dass es einen eigenen Hinweis im Flur hatte.

Die Hotelfassade des Vertigo
Unsere Zimmerfenster sind die im 1. hellen Stockwerk rechts im obigen Bild. Zwei Queensize-Betten, ausreichend Fläche drum herum, ausreichendes schönes Bad, Kühlschrank, Fernseher (den wir zwar in allen Zimmern hatten, aber praktisch nie an).
Kurzer Quercheck, und schon machen wir uns auf den Weg ins direkte Umfeld. Da ich Ende August noch in Deutschland mir die App der Muni San Francisco runtergeladen hatte und gleich zwei Dreitagetickets online bereitstellen ließ, die ich schon am Flughafen aktiviert hatte, können wir ab sofort jeden Bus und jede Bahn inkl. Cable Car benutzen, so lange mein Handy am Laufen ist. Weshalb ich immer einen externen Akku dabei habe – sicherheitshalber.
Wir marschieren also ein wenig durch die Gegend, schauen unter anderem, wo genau die Bushaltestelle ist, von der wir am nächsten Morgen an den Hafen fahren wollen/sollen, und gehen zu Trader Joe’s (amerikanischer Aldi), um ein paar Kleinigkeiten zu trinken und zu essen einzukaufen.
Außerdem nehmen wir an der Endstation der California Street das Cable Car Richtung Financial District.
Wir schlendern etwas zwischen den Hochhäusern herum. Ein Blick nach oben zeigt interessante Spiegelbilder.
An der America Pyramid suchen wir die Plakette, von der wir bei Wikipedia gelesen hatten.
Nach ein wenig Verwirrung werden wir auch fündig.
Da an der Pyramid ein kleiner Park mit Sequoias angelegt ist, kann Sandy ihren ersten Mammutbaum umarmen (was ja in den Nationalparks meist nicht gestattet ist).
Noch ein kurzer Besuch in Chinatown mit den ersten Touristen-Einkäufen, dann geht es noch hoch zum Top of the Marks, um die Aussicht zu geniessen.
Direkt gegenüber vom „The Marks“ befindet sich Grace Cathedral, die wir leider nicht von innen besichtigen können, da geschlossen. Aber ein Blick auf die wunderschöne Eingangstür ist uns vergönnt.
Irgendwann waren wir aber bereit, ins Hotel zurück zu kehren.

Auf dem Weg zurück ins Hotel. Für Flip-Flop-Träger nicht zu empfehlen…
Morgen heißt es wieder früh aufzustehen, denn wir wollen ja zum Wale-Beobachten fahren.
zurück: Vorgeschichte
weiter: Tag 2 – 9. September 2016